Mitarbeiterportraits: Eine Frage des Respekts

Ein Loblied auf die Mitarbeitenden. Welche Chefin, welcher Chef greift nicht gern zu grossen Worten, wenn es darum geht, die eigenen Mitarbeitenden zu loben: «Ohne sie läuft hier nichts! » Ein Blick auf die Webseiten von vielen Unternehmen und Organisationen zeigt jedoch ein anderes Bild. Oft findet man darauf nur die Chefetage – das Gros der Mitarbeitenden ist inexistent. Scheint doch irgendwie zu gehen, ohne sie…

Breiter Nutzen

Dabei drücken Unternehmen nicht nur Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitenden aus, wenn sie diese auf ihrer Website aufführen. Auch Kundinnen und Kunden wissen es zu schätzen, mit wem sie es zu tun haben. Bilder schaffen Vertrauen: einem Aussendienstmitarbeiter mit bereits bekanntem Gesicht öffnet man lieber die Türe als einem Unbekannten. Das Portrait des Unternehmens und dessen Mitarbeitenden (Über uns) gehört deshalb zu den meist aufgerufenen Seiten eines Webauftritts.

Keine Ausreden

Das Aufführen der Mitarbeitenden auf der Website ist auch bei grösserer Fluktuation kein grosser Zusatzaufwand, der Schritt kann problemlos in einen Eintrittsprozess integriert werden und setzt– je nach Content Management System – keine grossen technischen Kenntnisse voraus.

Auch die Bilder lassen sich theoretisch selbst schiessen. Achten Sie dabei auf ein kontrolliertes Setting, welches Sie – je nach Fluktuation – alle sechs Monate reproduzieren können. So passen die geschossenen Portraits zueinander. Versuchen Sie auch, diskret unverwechselbare Elemente Ihrer Corporate Identity einzubauen (Farben, Produktionshallen, Logo-Elemente in der Unschärfe etc.): Ihre Mitarbeitenden werden damit zu Markenbotschaftern.

Mit einem professionellen Shooting machen sie aus dem Pflichttermin ein Event und zeigen mit Ihrer Investition, dass sie an ein langfristiges Arbeitsverhältnis glauben. Handeln Sie mit der Fotografin Ihres Vertrauens ein Abo aus, sodass Sie das Shooting – je nach Fluktuation – in einem festgelegten Rhythmus wiederholen können.

Respekt gegenüber Persönlichkeitsrechten

Voraussetzung für die Publikation des Bildes ist die Einwilligung des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin. Respektieren Sie Bedenken, wenn jemand sein Gesicht nicht ins Internet stellen will. Geben Sie der Person auf der Website den gleichen Raum, verwenden Sie jedoch anstelle der Fotografie einen Platzhalter. Den gleichen Platzhalter können Sie für neue Mitarbeitende verwenden, bis ihr nächstes Shooting stattfindet.

Schliessen Sie jene Personen jedoch nicht von einem Fotoshooting aus. Sie drücken damit ihre Wertschätzung aus; zudem verfügt die Person dann über ein Bild, welches sie für weitere berufliche Zwecke (Ausweise, Badges, Intranet etc.) einsetzen kann. Und für den Fall, dass sie sich doch umentscheidet…

Und zuletzt: Denken Sie auch beim Austrittsprozess an den Internetauftritt und entfernen Sie publizierte Informationen von der Website. Ehemalige Mitarbeitende haben dort nichts verloren.

Erstpublikation am 7. April 2019 auf LinkedIn.